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Was kostet Livemusik für ein Event?

Der Preis für Event-Engagements ist gerade in der Musik-Dienstleister-Branche ein viel zu leise diskutiertes und nicht unbedingt sehr transparentes Thema. Innerhalb der Szene echauffieren sich zwar viele Musiker über zu geringe Gagen, aber geben sich dem Preiskampf zähneknirschend hin. Wirklich anfallende Kosten werden dabei leider nicht gedeckt. Manchmal fühlt es sich an wie auf einem Basar. Im Spotlight steht der niedrigste Preis, alle schreien durcheinander und unterbieten sich gegenseitig. Superlativen wie jedes Genre abzudecken, mehr als 1.000 Titel im Repertoire zu haben, den ganzen Tag zu spielen oder die Licht- und Tontechnik kostenlos dazu zu geben, werden in die Waagschale geworfen. Wo gibt es also am meisten für am wenigsten? Bisschen wie „all you can hear“, wo keiner mehr am Ende weiß, was man überhaupt angehört hat. Uns ist bewusst, dass Preis / Leistung zusammen passen müssen. Das steht außer Frage, denn niemand hat etwas zu verschenken. Aber es ist für uns immer wieder sehr rätselhaft, wie das für manche Musikerkollegen wirtschaftlich und vor allem auf Dauer körperlich gesund sein kann.

Nachdem der Vorhang gefallen ist, kommen wir unseren privaten Verpflichtungen wie Versicherungen, Miete und den Lebenshaltungskosten für die Familie nach. Wir sind aber auch Unternehmer und müssen uns fortbilden, üben, proben, vorbereiten, verkaufen, vermarkten, eine ordentliche Buchhaltung machen, Umsatzsteuer abführen, in Equipment investieren und dessen Instandhaltung finanzieren. Ein ganz normaler betriebswirtschaftlicher Ablauf eben.

Wir setzen noch einen drauf, denn die reine Bühnenzeit, welche normalerweise mit der Gage vergütet wird, ist nicht der gänzliche Aufwand, welcher für die Veranstaltung geleistet wird. Es gehören An- und Abfahrt, Auf- und Abbau, der Soundcheck, Kost, Logis und Reisekosten dazu. Und wenn man es ganz genau nehmen würde, dann gehören auch reine Warte- oder Präsenzzeiten, die im Eventablauf immer wieder entstehen zu unserer Arbeitszeit. Summa summarum stehen da am Ende des Tages schon mal 15-20 Stunden auf der Uhr. Plus Vorbereitungszeit kommen gut und gerne 2-5 Stunden on-top. Also ein kompletter Tag Aufwand (= 3 normale Arbeitstage) für 4-6 Stunden reine Spielzeit am Veranstaltungstag. Wir machen ein Beispiel. Ein ganz normaler Auftrittstag, ohne Zwischenfälle, Puffer- und Wartezeiten läuft wie folgt ab.

vor der Veranstaltung (5 Stunden)

  • Auftrittskleidung packen: 14:30 – 15:00 Uhr
  • Beladen am Lager: 15:00 – 15:30 Uhr
  • Anreise: 15:30 – 16:30 Uhr
  • Aufbau / Soundcheck: 16:30 – 18:30 Uhr
  • Umziehen / Stylen: 18:30 – 19:30 Uhr

Auftrittszeit (6 Stunden)

  • Konzentrieren: 19:30 – 20:00 Uhr
  • Spielzeit / Event: 20:00 – 01:00 Uhr
  • Durchschnaufen / Gästetalk 01:00 – 01:30 Uhr

nach der Party (3 Stunden)

  • Umziehen / Abbau: 01:30 – 02:30 Uhr
  • Einladen Auto: 02:30 – 03:00 Uhr
  • Abreise: 03:00 – 04:00 Uhr
  • Ausladen am Lager: 04:00 – 04:30 Uhr

Fazit: Von insgesamt 14 Stunden Aufwand am Eventtag werden von uns effektiv nur 8 davon abgerechnet. Puh, das klingt alles irgendwie gar nicht so nach Künstlerromantik, oder? Wir können euch da beruhigen. Wir haben Bock auf Musik, wir machen das alles mit sehr viel Herz, Leidenschaft und das Neben-der-Bühne gehört genauso dazu. Unser Anspruch ist es, eine sehr gute Leistung, eine mitreißende Performance und gute Unterhaltung mit 100 % Fokus auf die Veranstaltung und deren Menschen abzuliefern. Deshalb haben wir uns für ein faires und sehr transparentes Preismodell entschieden. Alle Leistungen und damit verbundene Kosten listen wir detailliert auf und fassen diese in einem übersichtlichen Angebot zusammen. Mit Unterzeichnung des Gastspielvertrages und damit vor der Veranstaltung weißt du genau, welchen Preis wir in Rechnungen stellen werden.